Um in den Genuss eines superschnellen Surferlebnisses zu kommen, benötigen Sie nicht nur eine superschnelle Leitung – sondern auch geeignete Geräte, Netzwerkkabel und starkes WLAN.
Welche technischen Voraussetzungen zu beachten sind, um die Geschwindigkeit Ihres Glasfasertarifs voll auszuschöpfen und wie Sie die häufigsten Stolpersteine vermeiden, erklären wir in diesem Artikel.
Tschüss Verbindungsabbrüche und langsames Internet
Damit Sie nach Aktivierung Ihres neuen Glasfaseranschlusses endlich ruckelfrei im Internet unterwegs sein können, gilt es einige Besonderheiten zu berücksichtigen.
Beim Kupferanschluss stand der Router oft direkt neben der Telefondose. Bei der Glasfasertechnologie muss er jedoch an den ONT („Optical Network Termination“, auch Glasfasermoden genannt) angeschlossen werden, der sich meist im Keller befindet. Installiert man den Router nun ebenfalls im Keller, wirkt sich das negativ auf die WLAN-Reichweite und die Signalstärke aus.
Besser ist es, eine Innenhausverkabelung vorzunehmen, um den Router direkt in der Wohnung platzieren zu können und so die volle Geschwindigkeit Ihres Glasfasertarifs auszuschöpfen.
Tipp1: Sorgen Sie für eine optimale Innenhausverkabelung mit den richtigen Netzwerkkabeln
Als Innenhausverkabelung bezeichnet man die Verkabelung zwischen ONT (Glasfasermodem), Router und Ihren Endgeräten. Die Innenhausverkabelung wird auch Netzebene 4 (NE4) genannt. Die Herstellung der Netzebene 4 können wir Ihnen leider nicht abnehmen: Die Leistung ist nicht Bestandteil des Glasfaservertrags, den Sie mit uns geschlossen haben.
Um auf Nummer sicher zu gehen, dass die Innenhausverkabelung fachmännisch durchgeführt wird und zu einer optimalen Nutzung der verfügbaren Bandbreite führt, empfehlen wir die Umsetzung durch einen Elektrobetrieb. Gern empfehlen wir Ihnen Partner für die Innenhausverkabelung in Ihrer Region, die diese Arbeiten für Sie durchführen.
In jedem Fall ist es eine gute Idee, sich rechtzeitig über die Netzwerkinfrastruktur innerhalb Ihres Hauses Gedanken zu machen. So können Sie schon im Vorfeld sicherstellen, dass bei Aktivierung Ihres Glasfaseranschlusses die volle Geschwindigkeit bei Ihren Endgeräten ankommt.
Die Wahl des richtigen Netzwerkkabels
Gar nicht so leicht: Netzwerkkabel gibt es in unterschiedlichen Kategorien, aber welche sind für Ihren Anschluss geeignet? Kabel der Kategorie Cat5 oder älter sind für Gigabit-Geschwindigkeiten tatsächlich nicht ausgelegt und können zu Störungen führen, die sich wie ein „digitaler Wackelkontakt“ anfühlen.
Für die Nutzung von Glasfaser ist mindestens ein Cat 5e Kabel nötig. Idealerweise verwenden Sie jedoch ein Cat 6 Kabel, um die höchste Übertragungsrate und Stabilität zu gewährleisten. Der Kabelstandard ist in der Regel auf dem Kabel selbst aufgedruckt oder lässt sich anhand des Alters des Kabels ableiten. Wenn Sie einen Router von uns erhalten haben, nutzen Sie in jedem Fall das beigelegte Kabel und prüfen Sie, ob bei der weiteren Innenhausverkabelung auch Cat6-Kabel verwendet wurden. Die Kosten für ein Cat 6 Kabel mit 10m Länge liegen übrigens bei ca. 10 €.
Übersicht über gigabitfähige Netzwerkkabel
Kabelkategorie |
Unterstützte Geschwindigkeit |
Bandbreite |
Typ des Netzwerks, das unterstützt wird |
Cat5e |
1000 Mbit/s |
100 MHz |
Gigabit |
Cat6 |
1000 Mbit/s |
250 MHz |
Gigabit |
Cat6a |
10.000 Mbit/s |
500 MHz |
10-Gigabit |
Cat7 |
10.000 Mbit/s |
600 MHz |
10-Gigabit |
Bitte beachten Sie: Ein Netzwerkkabel der Kategorie Cat5 kann maximal Daten mit 100 Mbit/s übertragen und ist somit nicht für die Bandbreite eines Glasfaseranschlusses ausgelegt.
Tipp 2: Prüfen Sie, ob Router, Endgeräte und Netzwerkkarten gigabitfähig sind
In einem Gigabit-Netzwerk können Daten mit 1000 Mbit/s übertragen werden. Dafür müssen nicht nur die verwendeten Kabel schnell genug sein - auch Ihre verwendeten Geräte wie Router oder Laptop müssen gigabitfähig sein, um die Bandbreite Ihres Glasfaseranschlusses zu nutzen.
Wer einen Glasfasertarif mit inkludiertem Router bei uns gebucht hat, kann zumindest bei diesem Thema einen Haken setzen. Wenn Sie dagegen einen eigenen Router verwenden, prüfen Sie bitte, ob dieser Geschwindigkeiten bis 1000 Mbit/s überhaupt nutzen kann. Und selbst wenn das Gerät dies kann, muss bei einigen Geräten die gebuchte Bandbreite in der Konfiguration hinterlegt werden. Werfen Sie am besten einen Blick in die Bedienungsanleitung oder schauen Sie auf der Webseite des Herstellers nach.
Tipp: Auch wenn bei Ihrem gebuchten Glasfasertarif von uns kein Router inkludiert ist, haben Sie die Möglichkeit für 4,95 € pro Monat eine FRITZ!Box hinzuzubuchen. So stellen Sie in jedem Fall sicher, einen gigabitfähigen Router zu verwenden. |
Nicht nur eine veraltete FRITZ!Box kann zu einer langsamen Geschwindigkeit führen. Auch wenn der Arbeitsspeicher oder die Prozessorleistung Ihres Laptops oder PCs zu gering ist, führt dies möglicherweise zu einem langsamen Aufbau von Websites - selbst wenn die Internetverbindung eigentlich schnell ist. Wenn Sie einen PC älteren Jahrgangs verwenden, kann es helfen ungenutzte Hintergrundprogramme zu schließen, um die Leistung Ihres Geräts zu verbessern.
Vermeiden Sie alte Netzwerkkarten
Neben Arbeitsspeicher und Prozessor spielt auch die Netzwerkkarte Ihres Computers eine Rolle. Ältere Netzwerkkarten unterstützen häufig keine Geschwindigkeiten von 1 Gbit/s. Das führt dazu, dass die Glasfaserleistung gar nicht vollständig genutzt werden kann. Die Eigenschaften der verwendeten Netzwerkkarte können Sie direkt in den Einstellungen des Betriebssystems auf Ihrem Rechner prüfen.
Tipp 3: Optimieren Sie Ihr WLAN-Signal
Sie ärgern sich ständig über ein schwaches WLAN-Signal in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus? Dann müssen wir den Ursachen hierfür auf Grund gehen, egal ob Sie eine Kupfer- oder eine Glasfaserleitung verwenden.
Denn das WLAN-Signal unterliegt weiterhin den gleichen physikalischen Bedingungen unabhängig von der Verbindungsgeschwindigkeit Ihrer Kupfer- oder Glasfaserleitung. Prüfen Sie unbedingt folgende Punkte, wenn Ihr WLAN-Signal schwach ist.
Geeigneter Standort des Routers
-
- Möglichst in einem zentral gelegenen Raum
- Möglichst freistehend (also nicht hinter einem Schrank z. B.). Eine Aufhängung an der Wand ist in Ordnung, da das WLAN-Signal kugelförmig abgestrahlt wird
- Möglichst weit oben in einem Raum
- Hindernisse wie ein Kühlschrank oder ein Heizungskörper können die Signalstärke mindern
- Andere Funksender, wie Mikrowelle oder Bluetooth-Gerät können die Signalstärke ebenfalls beeinträchtigen
Weitere Tipps zur Positionierung der FRITZ!Box finden Sie auf der Seite des Herstellers avm.
Störungen und Kanalwechsel
WLAN-Kanäle können durch höherpriorisierte Nutzer wie Krankenwagen oder militärische Einrichtungen gestört werden. Ein Kanalwechsel kann helfen, diese Störungen zu vermeiden. In unserem Glasfaser-Blog erläutern wir Ihnen wie das geht.
Der Realitätscheck: Wann brauchen Sie wirklich 1 Gbit/s?
Bei TNG garantieren wir Ihnen eine durchschnittliche Datenübertragungsrate von 850 Mbit/s (maximal 1000 Mbit/s und minimal 700 Mbit/s), nachzulesen in unseren Produktinformationsblättern. Ausgeschöpft wird diese Bandbreite aber meist nur, wenn große Dateien und Datenmengen in der Cloud verarbeitet werden (wie bei Architekt:innen oder Designer:innen) oder wenn mehrere Personen gleichzeitig das Internet intensiv nutzen und zusätzlich Smart-Home-Systeme, Konsolen und Co. in Betrieb sind.
Fazit
Der Wechsel zu Glasfaser bringt viele Vorteile – aber die technischen Voraussetzungen müssen stimmen, um in den Genuss der vollen Geschwindigkeit Ihrer Leitung zu kommen! Von der Verkabelung über den Router-Standort bis hin zur Leistung Ihrer Endgeräte – viele Faktoren können die Geschwindigkeit und Stabilität beeinflussen. Mit unseren drei Tipps stellen Sie sich, dass langsames Surfen der Vergangenheit angehört.
Sobald Ihr neuer Glasfaseranschluss aktiviert wurde und Sie unsere drei Tipps für die volle Ausnutzung Ihrer Bandbreite berücksichtigt haben, machen Sie am besten die Probe aufs Exempel. Hier bietet sich ein Speedtest an. Auf unserer Seite empfehlen wir den Speedtest der Bundesnetzagentur.
Ihr Glasfasertarif von uns enthält keinen gigabitfähigen Router? Kein Problem. Sie können die FRITZ!Box 7530AX ganz unkompliziert zu Ihrem Tarif hinzubuchen. Den Router liefern wir Ihnen sogar vorkonfiguriert – so dass sie direkt lossurfen können.